Die Rückkehr der Top Sportler

Tatsächlich gibt es aber viele Beweggründe für eine schnelle Rückkehr auf das Feld. Ein Amateurspieler wird zunächst um seine Gesundheit besorgt sein und die Verletzung ausklingen lassen. Ein Profi hingegen verdient mit dem Spielen seinen Lebensunterhalt. Auch der Verein drängt ihn natürlich zu einer schnellen Rückkehr. So wundert es in vielen Fällen kaum, dass die Rückkehr der Spitzensportler häufig so kurz nach dem Unfall geschieht. Aber nicht nur im Fußball beobachten wir dieses Phänomen.
Emotionale Rückkehr
Was haben wir alle mit Kristina Vogel gelitten. Die zweimalige Olympiasiegern, querschnittsgelähmt und am Boden. Doch sie kämpfte sich den Weg zurück. Dank des familiären Rückhalts und einem unerbittlichen Trieb, wieder aufzustehen, war sie bereits kurze Zeit später wieder auf der öffentlichen Bühne zu sehen und gab Interviews. Inzwischen hält sie Vorträge und engagiert sich in der Politik. So sitzt sie im Erfurter Stadtrat und kümmert sich um Themen wie Sport, Sicherheit und barrierefreie Inklusionen.
Auch Joachim Deckarm gehört zu dieser Art der Sportler. Als Handball Nationalspieler stürzte er 1979 so unglücklich, dass er sich ein schweres Hirn-Trauma zuzog. 131 Tage lang lag er im Koma. Seine Motorik ist bis heute stark eingeschränkt. Doch dem Sport blieb er immer verbunden. Nach dem Koma trainierte er so hart, dass er nach und nach wieder besser Laufen und Sprechen konnte.
Ein anderer Fall ist Ronny Ziesmer. Der Turnmeister wurde bei einem Trainingssprung 2004 schwer verletzt. Er brach sich die Halswirbelsäule. Seit diesem Unfall ist er querschnittsgelähmt. Doch bei den Olympischen Spielen 2008 – 2016 arbeitete er als Co-Moderator. Dieses Jahr erlebt er sein Debüt bei den Para-Leichtathleten.
Harte Rückschläge und die Rückkehr
2016 boxte der Mittelgewichtler Eduard Gutknecht. Viele Schläge musste er in London einstecken. In der Kabine brach er nach dem Kampf zusammen. Er fiel ins Koma. Mittlerweile sitzt er im Rollstuhl und lebt mit seiner Frau in Niedersachsen. Seine Rückkehr in den Sport ist für ihn nur eine Frage der Zeit.
Die Stabhochspringerin Kira Grünberg brach sich 2015 das Genick bei einem Trainingssprung. Heute ist die Tirolerin querschnittsgelähmt. Die Freude am Leben hat sie aber nicht verloren. Sie will ebenfalls wieder zurück.
Der Skispringer Lukas Müller segelte 2016 auf seinen Skiern am Ziel vorbei und brach sich den sechsten sowie siebten Halswirbel. Seitdem ist er gelähmt. Doch ein hartes Training ermöglicht ihm bereits, dass er ein paar Meter auf Krücken zurücklegen kann.