Der Fußball-Blogger trifft Julian Draxler

Am Rande des gestrigen Adidas Samba Contest, zu dem noch ein gesonderter Bericht erfolgt, hatte ich die Möglichkeit zu einem Interview mit Julian Draxler, dem Jungstar von Schalke 04.
Der Fußball-Blogger: Julian, gestern die ersten Spielminuten nach deiner langen Verletzung. Wie fühlst du dich?
Julian: Etwas schlapp. Ich bin leider noch nicht so weit, wie ich mir das erhofft hatte. Heute morgen hatten wir noch eine Trainingseinheit. Danach wurde ich auf der Massagebank durchgeknetet. Ich hoffe, dass ich der Mannschaft beim Spiel gegen Real Madrid wenigstens ein paar Minuten weiterhelfen kann.
Der Fußball-Blogger: Aus dem Amateur-Bereich kenne ich – auch aus eigener Erfahrung – das Problem, dass man nach Verletzungen zu früh wieder anfängt und dadurch beispielsweise Verletzungen erneut aufreißen. Passiert so etwas im Profi-Bereich auch?
Julian: Leider ja. Sicherlich ist die ärztliche Betreuung während der gesamten Verletzungsphase professioneller. Dadurch sinkt das Risiko der erneuten Verletzung im Vergleich zum Amateur-Fußballer. Aber ein gewisser Druck von Seiten des Vereins oder auch des Trainers ist meistens da. Dadurch fängt man doch auch mal früher an, als das für deinen Körper gut wäre.
Der Fußball-Blogger: Was ist dein Ziel mit Schalke für diese Saison?
Julian: In der Bundesliga wollen wir auf jeden Fall wieder die Champions League-Qualifikation erreichen. Außerdem stehen in den nächsten Wochen zwei Spiele gegen Real Madrid an, bei denen wir jeweils eine gute Leistung zeigen möchten.
Der Fußball-Blogger: Falls du im Sommer wechselst: Lieber ins Ausland oder innerhalb der Bundesliga?
Julian: Ich habe ja schon immer gesagt, dass das Ausland für mich sehr interessant wäre. Aber ich habe ja Vertrag bei Schalke und daher zählt für mich aktuell auch nur das.
Der Fußball-Blogger: Ein paar private Fragen. Du hast bestimmt auch Freunde, die Fußball in unteren Klassen spielen. Besuchst du deine Freunde bei ihren Spielen ab und zu?
Julian: Ja klar. Das mache ich sehr gerne. Meine Freunde spielen von der A-Klasse bis zur Landesliga.
Der Fußball-Blogger: Du spielst ja auch FIFA 14 auf der PlayStation. Auch Karrieremodus oder nur Online gegen andere? Was hältst du von dem neuen FIFA-Karrieremodus?
Julian: Auf jeden Fall spiele ich auch Karrieremodus. Ich finde den neuen Modus super! Früher hast du dir ja jeden Spieler holen können. Mittlerweile ist das viel realistischer geworden.
Der Fußball-Blogger: Ich weiß es ist noch lange hin. Aber hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, was du nach deiner aktiven Fußball-Karriere beruflich machen willst? Wäre Manager zum Beispiel etwas für dich?
Julian: Auf jeden Fall hat man sich darüber auch schon Gedanken gemacht. Ich denke, wenn man so lange im Fußball aktiv ist, liegt es nahe, auch danach in diesem Bereich zu bleiben. Jetzt mache ich aber erst einmal meine Schule fertig und habe dann hoffentlich noch viele aktive Jahre als Fußballer.
Der Fußball-Blogger: Kommen wir noch zum letzten Thema – Nationalmannschaft. Sind deine Gedanken bereits bei der WM in Brasilien. Oder hat das noch keinen Platz in deinem Kopf?
Julian: Auf jeden Fall denke ich schon daran. In gerade mal drei Monaten ist die Bundesliga-Saison schon wieder vorbei. Und dann geht es direkt in die Vorbereitung auf die WM. Da hoffe ich natürlich, dass ich top fit bin und der Bundestrainer auf mich setzt.
Der Fußball-Blogger: Wie schätzt du ganz realistisch unsere Chancen auf den WM-Titel ein?
Julian: Natürlich haben wir einen guten und breiten Kader und wollen um den Titel mitspielen. Aber bei einer WM in Brasilien kann so viel passieren. Es gibt einige Mannschaften, die mit uns auf Augenhöhe stehen. Topfavorit sind wir sicherlich nicht.
Der Fußball-Blogger: Dann sind wir schon bei der letzten Frage. Einige Nationalmannschaftskollegen haben zur Zeit ja einen schweren Stand bei ihren Vereinen. Ich denke da an Podolski oder Schürrle. Angenommen sie schaffen es in den nächsten Monaten nicht mehr unter die ersten 11 bzw. in den Kader, würdest du als Nationaltrainer trotzdem an ihnen festhalten oder eher Spieler mitnehmen, die voll im Saft stehen, wie ein Max Meyer oder Timo Werner?
Julian: Da muss ich mich zurück halten. Das habe ich nicht zu entscheiden. Aber im Prinzip: Spielpraxis ist schon wichtig. Dennoch glaube ich nicht, dass Jogi Löw verdiente Spieler wie Poldi zu Hause lässt, nur weil sie mal weniger Spielzeit bei ihrem Verein bekommen.
Der Fußball-Blogger: Vielen Dank für das nette Interview Julian. Ich wünsche dir viel Glück in der nächsten Zeit!
Julian: Danke, das wünsche ich dir auch!
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